Neue Düsseldorfer Tabelle 2024: Bedeutende Änderungen im Unterhaltsrecht

Ab dem 1. Januar 2024 treten wesentliche Änderungen im Unterhaltsrecht in Kraft, die in der aktualisierten Düsseldorfer Tabelle festgehalten sind. Diese Neuerungen haben weitreichende Auswirkungen sowohl auf die Höhe des Kindesunterhalts als auch auf die Selbstbehalte der Unterhaltspflichtigen und spiegeln die Anpassungen an die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen wider.

Ab dem 1. Januar 2024 treten wesentliche Änderungen im Unterhaltsrecht in Kraft, die in der aktualisierten Düsseldorfer Tabelle festgehalten sind. Diese Neuerungen haben weitreichende Auswirkungen sowohl auf die Höhe des Kindesunterhalts als auch auf die Selbstbehalte der Unterhaltspflichtigen und spiegeln die Anpassungen an die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen wider.

Anpassungen im Kindesunterhalt

Die Kindesunterhaltsansprüche, die sich dynamisch an der jeweils gültigen Düsseldorfer Tabelle orientieren, erfahren ab dem 01.01.2024 eine signifikante Erhöhung. Die Bedarfssätze für minderjährige Kinder vor Abzug des hälftigen Kindergeldes (derzeit 125,00 € pro Kind) steigen deutlich. Für Kinder der 1. Altersstufe (bis zum 6. Lebensjahr) erhöht sich der Bedarfssatz von 437,00 € auf 480,00 €, für die 2. Altersstufe (bis zum 12. Lebensjahr) von 502,00 € auf 551,00 € und für die 3. Altersstufe (bis zum 18. Lebensjahr) von 588,00 € auf 645,00 €. Diese Anhebungen reflektieren die gestiegenen Lebenshaltungskosten und sollen sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Kinder angemessen gedeckt werden. Die Anpassungen betreffen den Mindestunterhalt der ersten Einkommensgruppe, welcher nun bis zu einem Einkommen von 2.100,00 € (vorher 1.900,00 €) reicht und sich bis zur 15. Einkommensgruppe erstreckt.

Bedarfssätze für Volljährige und Studierende

Neben den Änderungen für minderjährige Kinder werden auch die Bedarfssätze für Kinder ab dem 18. Lebensjahr angehoben und betragen nun 689,00 € (vorher 628,00 €). Dies berücksichtigt die gestiegenen Ausgaben für junge Erwachsene. Der Bedarfssatz für studierende Kinder, die nicht im Haushalt der Eltern leben, bleibt mit 930,00 € stabil, kann jedoch an die spezifischen Bedürfnisse und Lebenssituationen der Studierenden angepasst werden.

Änderungen bei den Selbstbehalten

Die Selbstbehalte erfahren ebenfalls eine Anpassung, um den Unterhaltspflichtigen trotz der Unterhaltsverpflichtungen ein angemessenes Leben zu ermöglichen. Der notwendige Eigenbedarf gegenüber minderjährigen und volljährigen unverheirateten Kindern bis zum 21. Lebensjahr, die im Haushalt der Eltern oder eines Elternteils leben und sich in der allgemeinen Schulausbildung befinden, erhöht sich für nicht erwerbstätige Unterhaltspflichtige von 1.120,00 € auf 1.200,00 € und für erwerbstätige Unterhaltspflichtige von 1.370,00 € auf 1.450,00 €. Diese Anhebung reflektiert die Inflation und steigende Lebenshaltungskosten. Der monatliche Eigenbedarf (Selbstbehalt) gegenüber Unterhaltsansprüchen des Ehegatten steigt zum 01.01.2024 für Erwerbstätige von 1.510,00 € auf 1.600,00 € und für nicht Erwerbstätige von 1.385,00 € auf 1.475,00 €. In diesen Beträgen sind bis zu 580,00 € für Wohnkosten und Nebenausgaben enthalten.

Hinweise für Unterhaltsgläubiger und -schuldner:

Für Unterhaltsgläubiger ist es wichtig, ab dem 01.01.2024 zu überprüfen, ob die korrekte Erhöhung des Kindesunterhalts erfolgt ist. Bei Abweichungen sollten sie den Unterhaltsschuldner auf die geschuldete Erhöhung aufmerksam machen und eine Nachzahlung auf Basis der neuen Düsseldorfer Tabelle fordern. Unterhaltsschuldner sollten proaktiv handeln und ab dem 01.01.2024 die Erhöhung des Kindesunterhalts vornehmen, auch ohne Aufforderung des anderen Elternteils. Dies vermeidet eine mögliche Zwangsvollstreckung, falls ein vollstreckbarer Titel vorliegt.

Rechtlicher Hinweis:

Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Artikel eine allgemeine Übersicht bietet und keine individuelle Rechtsberatung ersetzt. Für spezifische Fragen und individuelle Situationen empfehlen wir, sich an einen Fachanwalt zu wenden.

Nehmen Sie gerne Kontakt auf:

Lisa Offenhausen

Rechtsanwältin, Leiterin Dezernat Familienrecht

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